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Wednesday, April 11, 2018

DE -- Manlio Dinucci -- Die Kunst des Krieges -- Das westliche amerikanische Imperium in der Krise


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Die Kunst des Krieges

Das westliche amerikanische Imperium in der Krise

Manlio Dinucci 



Die Zölle gegen China und die neuen Sanktionen gegen Russland sind Zeichen für einen Trend, der über aktuelle Ereignisse hinausgeht.

Um zu verstehen was vor sich geht, sollten wir etwa dreißig Jahre zurückgehen. Als Gewinner des Kalten Krieges und des ersten nach-Kalten-Krieges, führen die Vereinigten Staaten 1991 Krieg am Golf und erklärten, dass „die Vereinigten Staaten als einziger Staat mit wahrer globaler Stärke, Reichweite und Einfluss in jeglicher Hinsicht – politisch, wirtschaftlich und militärisch - verbleiben“ und dass es in der Welt „keinen Ersatz für amerikanische Führung gibt“.

Vertrauend auf die Vorherrschaft des Dollars, auf die globale Reichweite ihrer multinaionalen- und ihrer Finanz-Gruppierungen, auf die Kontrolle der internationalen Organisationen (Weltwährungsfond, Weltbank, Welthandelsorganisation), förderten die Vereinigten Staaten „Freihandel“ und „freien Geldverkehr“ in globalem Ausmaß, Zölle und Regeln reduzierend oder beseitigend. Die anderen westlichen Mächte bewegten sich in ihrem Fahrwasser.

Die Russische Föderation, in einer grundlegenden Krise nach der Auflösung der UdSSR, wird von Washington als ein leicht zu eroberndes Land eingeschätzt, das zergliedert werden müsse, um die riesigen Ressourcen besser kontrollieren zu können.

China, offen für die Marktwirtschaft, erscheint auch durch US-Kapital und –Produkte bezwingbar und ausbeutbar als großes Reservoir für Arbeiter im Niedriglohnsektor. 

Dreißig Jahre später ist der “Amerikanische Traum” der unangefochtenen Weltherrschaft verschwunden.

Russland, eine interne Front zur Verteidigung der nationalen Souveränität aufbauend, hat die Krise überwunden und den Status großer Stärke wiedererlangt.

China, die “Fabrik der Welt”, in der auch US-Multis produzieren, wurde zum weltführenden Exporteur von Waren und unternimmt wachsende Investitionen im Ausland. Heute stellt es die technologische Vorherrschaft der Vereinigten Staaten in Frage.

Das Projekt einer neuen Seidenstraße – ein Straßen-, Schienen- und Schifffahrtsnetz zwischen China und Europa durch 60 Länder – befördert China an die Spitze des Globalisierungsprozesses, während die Vereinigten Staaten sich niederlassen und Wirtschaftsbarrieren errichten.

Washington schaut mit wachsender Besorgnis auf die wirtschaftliche und politische Partnerschaft zwischen Russland und China, die die Vorherrschaft des Dollar gefährdet.

Da rein wirtschaftliche Instrumentarien diesem Prozess nichts entgegensetzen, begeben sich die Vereinigten Staaten zu den militärischen. Der Putsch in der Ukraine und die anschließende atomare Eskalation in Europa, die strategische Verschiebung in Asien, die Kriege in Afghanistan und Syrien sind Teil der Strategie, mit der die US und andere westliche Mächte versuchen, die unipolare Dominanz in einer multipolar werdenden Welt aufrecht zu erhalten.

Jedoch birgt diese Strategie eine Foge von Rückschlägen. Russland und China, unter steigendem militärischem Druck, reagierten, indem sie ihre strategische Kooperation stärken.

Russland steckt noch nicht in der Klemme, intervenierte aber in einem überraschenden Zug,  durch die Unterstützung des syrischen Staates, welcher, nach US/NATO-Plan, genauso enden sollte wie der lybische Staat. In Afghanistan stecken die US und NATO in einem Krieg, der seit 17 Jahren anhält.

Als eine Reaktion auf diese Fehler wird die Propagandakampagne intensiviert, um Russland als gefährlichen Feind erscheinen zu lassen, auch durch die Attacke unter falscher Flagge  durch Chemikalien in England und Syrien.

Dieselbe Methode wurde 2003 angewandt, als, um den Krieg gegen den Irak zu rechtfertigen, Außenminister Colin Powell der UN den “Beweis“ präsentierte, dass der Irak Massenvernichtungswaffen besitze. Powell musste 2016 das nicht-Existieren dererlei Waffen eingestehen. In 15 Jahren hatte der Krieg jedoch über eine Million Tote gefordert.

(il manifesto, 10 April 2018)

Übersetzung: K.S.


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