"Nachdem alle
Brücken zerstört waren, mussten die Einwohner von Novi Sad die Donau mit einer
Pontonfähre überqueren. Weitere Fotos finden Sie HIER
" DIE KUNST DES
KRIEGES "
Eingestürzte Brücken
und bombardierte Brücken
von Manlio Dinucci
« Das Bild ist
wirklich apokalyptisch. Es sieht so aus, als sei eine Bombe auf diesen
Straßenabschnitt gefallen, der eine
Hauptschlagader ist" - so beschrieb ein Journalist die Morandi-Brücke in
Genua kurz nach ihrem Einsturz, der das Leben von Dutzenden Menschen
zerstörte[1].
Diese Worte erinnern
an andere Bilder, die von etwa 40 serbischen Brücken, die 1999 durch
NATO-Bombenangriffe zerstört wurden - darunter die Brücke über die Morava in
Südserbien, wo zwei Raketen einen Zug trafen und die Passagiere massakrierten.
78 Tage lang starteten 1.100 Flugzeuge, hauptsächlich von italienischen
Stützpunkten, die von der Regierung D'Alema geliefert wurden, 38.000 Einsätze
und zündeten 23.000 Bomben und Raketen. Sie zerstörten systematisch serbische
Strukturen und Infrastrukturen und forderten Tausende von zivilen Opfern. 54
italienische Flugzeuge nahmen an den Angriffen teil, wobei 1.378 Einsätze und
Angriffsziele vom US-Kommando angegeben wurden. "In Anbetracht der Anzahl
der beteiligten Flugzeuge waren wir nach den Vereinigten Staaten an zweiter
Stelle. Italien ist ein bedeutendes Land, und es sollte keine Überraschung
sein, dass wir uns in diesem Krieg engagieren", erklärte D'Alema.
Im selben Jahr, in dem
sie an der endgültigen Zerstörung des jugoslawischen Staates beteiligt war, hat
die Regierung D'Alema das öffentliche Eigentum der Società Autostrade (auch
Manager der Morandi-Brücke) abgebaut, indem sie einen Teil davon an eine Gruppe
von Aktionären übergab und den Rest an der Börse notierte. Die Morandi-Brücke
ist unter der Verantwortung eines auf Profit ausgerichteten Systems
zusammengebrochen, dasselbe System, das im Zentrum der mächtigen Interessen der
NATO steht.
Der Vergleich zwischen
den Bildern der eingestürzten Morandi-Brücke und den bombardierten serbischen Brücken,
der auf den ersten Blick erzwungen erscheinen mag, ist im Gegenteil sehr begründet.
Erstens sollte die
schreckliche Szene der Opfer, die durch den Zusammenbruch unter den Trümmern
begraben wurden, uns über die schreckliche Realität des Krieges nachdenken
lassen, die uns die großen Medien als eine Art "Kriegsspiel"
präsentieren, wobei der Pilot auf die Brücke zielt und die ferngesteuerte Bombe
sie in Stücke reißt.
Zweitens sollten wir
uns daran erinnern, dass die Europäische Kommission am 28. März einen
Aktionsplan vorgelegt hat, der die Instandsetzung und Instandhaltung der
EU-Strukturen, einschließlich der Brücken, vorwegnimmt, aber nicht, um sie für
die zivile Mobilität sicherer, sondern für die militärische Mobilität
effizienter zu machen[2].
In Wirklichkeit wurde
dieser Plan vom Pentagon und von der NATO beschlossen, die die EU aufforderten,
"die zivilen Infrastrukturen zu verbessern, damit sie besser an die
militärischen Erfordernisse angepasst werden können" - mit anderen Worten,
Panzer, selbstfahrende Kanonen und andere schwere Militärfahrzeuge so schnell
wie möglich von einem europäischen Land in ein anderes zu verlegen, um gegen
die "russische Aggression" vorzugehen. Zum Beispiel - wenn eine
Brücke das Gewicht einer Panzerkolonne nicht tragen kann, muss sie verstärkt
oder umgebaut werden.
Wir könnten glauben,
dass die Brücke in diesem Fall, wenn sie verstärkt wird, auch für zivile
Fahrzeuge sicherer wird. Aber die Frage ist nicht so einfach.
Diese Änderungen
werden nur für die militärische Mobilität auf den wichtigsten Landverbindungen vorgenommen, und die enormen Ausgaben werden
vom jeweiligen Land übernommen, das genötigt sein wird, die Kosten von seinen Ressourcen
für die allgemeine Verbesserung seiner Infrastrukturen abzuziehen.
Ein finanzieller
Beitrag der EU ist in Höhe von 6,5 Milliarden Euro vorgesehen, aber - laut
Federica Mogherini, die für die "Sicherheitspolitik" der EU zuständig
ist - nur, um "sicherzustellen, dass Infrastrukturen von strategischer
Bedeutung den militärischen Erfordernissen angepasst werden".
Aber die Zeit vergeht
schnell - bis September muss der Europäische Rat (im Auftrag der NATO) die
Liste der Infrastrukturen festlegen, die für die militärische Mobilität in
Frage kommen. Wird die Morandi-Brücke aufgelistet und wieder aufgebaut werden,
damit die Panzer der USA und der NATO sicher über die Köpfe der Bevölkerung von
Genua fahren können?
1] Die Morandi-Brücke,
ein wichtiger Autobahnviadukt in Genua, der von einem privaten Unternehmen
verwaltet wird, brach am 14. August zusammen und forderte mehr als 40 Opfer.
Die wahrscheinliche Ursache ist ein struktureller Zusammenbruch, dessen
Anzeichen jedoch jahrelang ignoriert wurden. (Anmerkung der Redaktion).
2] "Die
Militarisierung der Europäischen Union: Schengen-Raum an US-NATO-Streitkräfte
übergeben", von Manlio Dinucci, Il Manifesto (Italien), Voltaire Network,
7. April 2018.
il manifesto, 28.
August 2018
Übersetzung: K.R.
NO WAR NO NATO
No comments:
Post a Comment
Note: Only a member of this blog may post a comment.